Busse für jeden Zweck sind bereits erfunden. Reden wir über die Installation ...

 

Installation und Verteilung

Was sich im Prinzipschema als 'Bus' sehr übersichtlich und einfach präsentiert, erfordert in der Realisierung die Einhaltung verschiedener Regeln. Viele davon betreffen die Stromversorgung. Diese wiederum hängt direkt mit der Topologie und der damit verbundenen Leitungsführung zusammen.

 

Speisungskonzepte

  • 230VAC
    Eine konsequente 230VAC Versorgung sämtlicher Antriebe erlaubt die Erschliessung über nahezu beliebige Ausdehnungen und Leistungsbedarfe. Anderseits verdoppelt sie den Installationsaufwand nahezu. Jedes Gerät muss einerseits vom Bus und andererseits von 230VAC versorgt werden.
  • 24VAC
    Die AC Kleinspannung hatte ihre Berechtigung im Zusammenhang mit analogen Systemen. Spannungsabfälle auf der Bezugsleitung zum Steuereingang haben sich wegen der wechselnden Stromrichtung über eine volle Periode aufgehoben. Dieser 'Vorteil' wirkt bei digitaler Kommunikation nicht mehr. Im Gegenteil, die höheren Scheitelwerte des Wechselstromes schaffen periodisch (zu) grosse Spannungsabfälle und damit einhergehende Kommunikationsfehler.
  • 24VDC
    Diese Kleinspannung darf zusammen mit dem Bus in einem einzigen Kabel geführt werden. Damit dies funktioniert muss diese Verbindung niederohmig genug sein, so dass bei maximaler Leistungsaufnahme die geforderte Spannung nicht unterschritten wird. Die Strombelastbarkeit der Kabel ist dabei nicht der begrenzende Faktor. Vielmehr muss der absolute Spannungsabfall bei 10x kleinerer Spannung ebenfalls 10x kleiner sein. Dem steht entgegen, dass bei gleichbleibender Leistung der Strom 10x grösser wird und damit 10x grösseren Spannungsabfall verursacht. Die Problematik ist damit 100x grösser als bei 230V Systemen. 

 

Bustopologie

  • Linienstruktur
    Diese wird im Zusammenhang mit Modbus standardmässig gefordert. Wer dem folgt macht nichts falsch. In der Praxis der Gebäudeinstallation ist diese Linienstruktur jedoch schwer durchzusetzen. Es beginnt damit, dass diese Einschränkung bei KNX nicht gilt. Es hat aber auch damit zu tun, dass die eingelegten Rohre zumeist sternförmig von Einlasskasten aus verlegt sind. Dann wird mit der Linienstruktur zu jedem Endgerät eine Hin- und Rückleitung erforderlich. Die Gesamtlänge des Busses verdoppelt sich damit.
  • Baum- und Sternstruktur
    Diese Installationsweise ist vertraut. Sie lässt Linienstrukturen zu, wo diese hilfreich sind, erlaubt aber auch Abzweiger. In Bezug auf die Stromversorgung ergeben sich Vorteile. Die Leitungslängen und damit der Spannungsabfall reduzieren sich. Darüber hinaus verteilen sich die Verbraucher auf verschiedene Leitungen und reduzieren den Spannungsabfall zusätzlich. 
    Bei dieser Topologie wird keine Terminierung gemacht. Eine Busvorspannung (Biassing) ist hingegen empfohlen.

    Kopplernetz ist ausdrücklich für Baum- und Sternstruktur geeignet, solange die Kabellänge zwischen den am weitest entfernten Kopplern 400m nicht überschreitet. 

 


PSR und PSR2 sind dezentrale Stromversorgungen mit einfach resp. zweifach Repeater-Funktion. Sie bringen erlauben die Stromversorgung von Antrieben direkt über das Buskabel. Gleichzeitig schaffen sie kleine vom Hauptbus unabhängige Zonen, welche die Erschliessung beliebiger Fabrikate über Stichleitungen erlauben.